Physiotherapeut Arbeitsbedingungen

Ein Beruf mit Höhen und Tiefen!

Viele Physiotherapeuten lieben ihren Beruf, haben darin ihre Erfüllung gefunden und möchten nichts anderes mehr machen. Es werden allerdings immer mehr Stimmen laut, die sich beschweren und berechtigte Kritik äußern. Gründe für die Unzufriedenheit können z.B. die schweren Arbeitsbedingungen, das geringe Gehalt, der fehlende Nachwuchs oder die mangelhafte Unterstützung während der Coronapandemie sein. Wenn sich Politik und Unternehmen nicht bald darum kümmern, die Arbeitsverhältnisse für Physiotherapeuten zu verbessern, werden sich immer weniger für den Beruf entscheiden. Auch Du solltest Dich nicht mit dem Minimum zufrieden geben, sondern den Job finden, der genau zu Dir passt und Dich als Arbeitskraft wertschätzt.

Der Fachkräftemangel in der Physiotherapie steht in der Kritik

Physiotherapeut werden wird der Traum von immer weniger Menschen – der Nachwuchs stagniert. Das liegt daran, dass die Bedingungen immer schlechter werden Zwar wird der Pflegenotstand öffentlich immer wieder thematisiert, der Fachkräftemangel in der Physiotherapie wird allerdings häufig unter den Teppich gekehrt. Das ärgert viele Physios – zu Recht. Immer mehr verlassen den Job oder wechseln zumindest ihre Arbeitsstelle. Offene Stellen bleiben durchschnittlich mindestens ein halbes Jahr unbesetzt. Vereinigungen wie Therapeuten am Limit, Physikalische Therapie (VPT) oder Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) machen sich dafür stark, dass der Physiotherapie Fachkräftemangel mehr Aufmerksamkeit erfährt, die Arbeitsbedingungen sich verbessern und der Beruf für junge Menschen insgesamt attraktiver wird und auch akademisch mehr anerkannt wird. Wenn das nicht gelingt, wird die Folgend des Physiotherapie Fachkräftemangels immer gravierender:

  • Nur noch 20 Minuten für jede Sitzung mit einem Patienten
  • Wenig Zeit, um auf individuelle Probleme einzugehen
  • Weniger Termine für die behandlungsbedürftigen Personen
  • Bis zu 25 Patienten am Tag pro Physiotherapeut

Warum leiden Phystiotherapeuten unter Burnout?

Wenige Physiotherapeuten klagen darüber, dass sie körperlich anstrengende Arbeit verrichten, denn das gehört zum Job dazu und sollte jedem vor der Berufswahl klar sein. Trotzdem: Die Arbeit mit den Händen, das Tragen schwerer Lasten und die langen, eng getakteten Arbeitstage hinterlassen über die Jahre Spuren. Besonders belastend wird dieser volle Körpereinsatz in Kombination mit psychischen Belastungen, welchen der Physiotherapeut zunehmend ausgesetzt wird. Das können z.B. die extrem hohe Verantwortung für die Gesundheit der Patienten sein oder die sinkende Anerkennung für ihre berufliche Tätigkeit sein. Letzteres beginnt bei der öffentlichen Wahrnehmung, geht weiter bei der mangelnden Repräsentation in den Medien und endet mit dem für medizinische Verhältnisse sehr niedrigen Gehalt. Dass die physiotherapeutische Behandlung so wichtig für unser Gesundheitssystem und die Lebensqualität der Patienten ist, spiegelt sich in diesen Konditionen ganz und gar nicht wider. Kein Wunder, dass viele Physios irgendwann selbst unter gesundheitlichen Probleme leiden und bspw. die Diagnose Burnout oder Depressionen bekommen. Die Symptome schlagen sich bei den Physiotherapeuten in niedergeschlagener Stimmung, starker Erschöpfung selbst bei Alltagstätigkeiten und Ruhelosigkeit sowie Schlafstörungen nieder. Wer diese Anzeichen bei sich bemerkt, sollte sich sofort professionelle Hilfe holen.

Wie war die Situation für Physiotherapeuten während Corona?

Physiotherapeuten waren von 2020 - 2022 mit folgenden Corona Maßnahmen konfrontiert:

  • Atemschutzmaske: Während der Behandlung war eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen; zeitweise waren keine medizinischen, sondern nur FFP2-Masken erlaubt.
  • Abstandregelung: Wenn keine Maske getragen wurde, musste ein Abstand von 1,5 Metern zur nächsten Person gehalten werden.
  • Eintrittsbeschränkungen: Der Zugangs zum Arbeitsplatz war übergangsweise nur mit Einhaltung der 3-G Regel möglich. Nur Geimpfte, Genesene oder Getestete durften die Räumlichkeiten betreten.
  • Impfpflicht: Seit dem 10. Dezember 2021 gilt für Physiotherapeuten eine Impfpflicht. Die Corona Impfung musste bis zum 15. März 2022 umgesetzt werden.

Allerdings legen weiterhin die Bundesländer die konkreten Corona Regelungen fest, sodass sich keine pauschalen Aussagen über die Corona Regeln für Physiotherapeuten treffen lassen. Über die aktuelle Coronasituation sollten sich Physiotherapeuten immer beim Bundesgesundheitsministerum bzw. bei der entsprechenden Landesverordnung informieren.

Arbeitsschutzverordnung Infos für therapeutische Praxen