Physiotherapie Studium

Physiotherapie studieren für den Weg in die Wissenschaft!

Immer mehr junge Menschen entscheiden sich auf Ihrem Ausbildungsweg zum Beruf des Physiotherapeuten gegen die klassische Variante der schulischen Ausbildung und für ein Hochschulstudium. Am Physio Studium schätzen viele die gelungene Kombination aus Theorie und Praxis. Im Gegensatz zur Ausbildung ist das Studium weniger schulisch geprägt und lässt mehr Freiheiten beim Lernen und in der Zeiteinteilung. Das Studium endet nach dem Bologna-Prozess und mit Abschaffung der Diplomstudiengänge mit einem Bachelor- oder Masterabschluss.

Welche Physiotherapie Studiengänge gibt es?

  • Bachelor: Der Bachelor Studiengang zum Physiotherapeuten nennt sich an den meisten Studieneinrichtungen „Physiotherapie (B.Sc.)“. Dieser Bildungsweg eignet sich für Schulabsolventen, denen eine Ausbildung nicht ausreicht, oder für bereits ausgebildete Physiotherapeuten, die sich theoretisch fortbilden möchten. Die Dauer dieses Grundstudiums beträgt je nach Einrichtung zwischen 6 und 8 Semester.
  • Bachelor of Science: Mit den meisten Physiotherapie Bachelorstudiengängen erlangt man mit einen Bachelor of Science (B.Sc.), diese zeichnen sich durch eine naturwissenschaftliche Ausrichtung aus. Das macht Sinn, wenn man bedenkt, dass die Physiotherapie selbst stark in der Tradition der Naturwissenschaften steht.
  • Bachelor of Arts: Einige wenige Optionen gibt es aber auch für den Physiotherapie Bachelor of Arts (B.A.), in diesem Fall ist das Bachelorstudium eher geisteswissenschaftlich ausgerichtet. Es handelt sich dabei i.d.R. um interdisziplinär ausgerichtete Studieninhalte wie Physiotherapie in Kombination mit Ergotherapie, Marketing oder BWL.
  • Master: Der Master Studiengang zum Physiotherapeuten wird von den Ausbildungsstätten meistens als „Physiotherapie (M. Sc.) bezeichnet. Hier geht es um das Aufbaustudium, welches nur nach abgeschlossenem Grundstudium absolviert werden kann.
  • Master of Science: Auch das Physiotherapie Aufbaustudium führt meistens entlang des naturwissenschaftlichen Wegs und ist daher ein Physiotherapie Master of Science (M. Sc.). Er baut auf dem Erlernten auf und bietet die Möglichkeiten weiterer Spezialisierungen. Der Master ist auch eine gute Alternative zu einzelnen Fortbildungen, da er weiterführende Kompetenzen bündeln kann. Abhängig von der Einrichtung dauert der Master Physiotherapie zwischen 2 und 4 Semestern.

Wo kann ich Physiotherapie studieren?

Wer Physiotherapie studieren möchte, hat die Qual der Wahl. Die akademische Ausbildung kann mittlerweile an über 30 Bildungseinrichtungen mit mehr als 40 Studiengängen in ganz Deutschland studiert werden. Die erste Entscheidung, die getroffen werden muss, ist die zum gewünschten Bildungsinstitut. Das Physiotherapie Studium kann – wie andere Studienfächer auch – entweder an einer Universitäten oder an einer Hochschule angetreten werden.

  • Universität: Bei Universitäten liegt der Schwerpunkt traditionell auf der Forschung. Die Studienfächer beschäftigen sich daher mit theoretischen Grundlagen und abstrakten Gedankengängen. Um an der Uni studieren zu dürfen, ist das Abitur bzw. die allgemeine Hochschulreife notwendig. Meistens beginnen bis zu 100 Studenten gleichzeitig den universitären Physiotherapie Studiengang, daher ist das Betreuungsverhältnis meistens nicht so gut und die Studis müssen sich viel selbst erarbeiten.
  • Hochschule: Im Gegensatz zu den Unis arbeiten Hochschulen weniger forschungsorientiert und mehr anwendungsbezogen. Das wirkt sich auch auf die Lehre aus: Wer an einer Fachhochschule studiert, eignet sich nicht nur fachspezifisches Wissen an, sondern wendet dieses in praktischen Aufgaben auch direkt an. Die Praxisorientierung eines Hochschulstudiums kann den angehenden Physios beim späteren Berufseinstieg zu Gute kommen. Die Aufnahme an der Hochschule ist prinzipiell für jeden offen, der eine Fachhochschulreife vorweisen kann. Die Betreuung ist mit durchschnittlich 30 Studierenden pro Semester i.d.R. sehr gut.

Welche Inhalte lernt man im Physiotherapie Studium?

Die Studieninhalte, welche im Rahmen von Kursen, Vorlesungen, Seminaren oder praktischen Einheiten vermittelt werden, unterscheiden sich je nach Bundesland oder Nation, Bildungseinrichtung und Bildungsstufe im Bachelor-Master-System. Grundlegend lassen sich aber folgende Themen identifizieren, um die herum sich jedes Studium der Physiotherapie aufbaut, da es sich dabei um wichtiges Basiswissen für angehende Physios handelt. Auf Deinem Lehrplan als Physiotherapie Student stehen folgende Fächer:

  • Grundlagen der Physiotherapie
  • Gesundheitswissenschaften
  • Medizinische Grundlagen
  • Sporttherapie
  • Massagetherapie
  • Rehabilitation
  • Prävention
  • Psychologie
  • Neurologie
  • Soziale Kompetenz
  • Pädagogik & Didaktik

In den fortgeschrittenen Semestern oder im Master können weitere Themenbereiche gewählt werden, mit denen man sich für bestimmte Branchen spezialisieren kann. Dazu gehören: Bewegungstherapie, Schmerztherapie, Sportphysiotherapie, Osteopathie, Psychiatrie und Pädiatrie.

Ist es sinnvoll Physiotherapie zu studieren?

Die Frage nach dem Sinn eines Physiotherapie Studium kann sich nach sorgfältigem Abwägen jeder zukünftige Student nur selbst beantworten. Um Dir Deine Entscheidung zu erleichtern, haben wir wichtige Vor- und Nachteile gesammelt:

  • Nachteile: Der größte Nachteil des Physiotherapie Studiums ist wohl der üblicherweise holprigere Berufseinstieg als nach einer Ausbildung, denn diese ist praxisorientierter, während viele Studiengänge theoretischer und wissenschaftlicher sind. Ein weiter Minuspunkt beim Physiotherapie studieren ist die fehlende Vergütung. Zwar ist auch die schulische Ausbildung in vielen Fällen unvergütet, aber einige staatliche Einrichtungen zahlen mittlerweile ein Ausbildungsgehalt, während sich Studenten größtenteils selbst finanzieren müssen.
  • Vorteile: Tatsächlich hat ein Physiotherapie Studium Vorteile, die eine Ausbildung nicht bietet: Du kannst Dich tiefer ins theoretische Wissen eingraben, Fachartikel lesen und ausführliche Seminararbeiten schreiben. Dadurch wirst Du zum Spezialisten und kannst später in Deinem Beruf sogar mehr Geld verdienen («Link»). Zudem hast Du beim Studium mehr Freiheiten, kannst Dir den Lernstoff selbstständiger aneignen und Dich somit auch auf die Themen fokussieren, die Dich am meisten interessieren.

Was brauche ich um Physiotherapie zu studieren?

Die Voraussetzungen für ein Physiotherapie Studium unterscheiden sich zwar von Einrichtung zu Einrichtung, aber gewisse Grundsätze bleiben gleich.

  • Abschluss: Um Physiotherapie zu studieren, ist das Abitur, die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife Pflicht. Eine Alternative für Schüler ohne diese Abschlüsse ist der sogenannte 3. Bildungsweg. Über diesen kann man auch nach abgeschlossener Berufsausbildung und 3 Jahren Berufserfahrung studieren.
  • Gesundheitsstatus: Viele Studienanbieter erwarten ein ärztliches Attest bezüglich Deiner gesundheitlichen Eignung. Dieses kannst Du Dir bei Deinem Hausarzt ausstellen lassen.
  • Kompetenzen: Für das Studium der Physiotherapie sind bestimmte „Soft Skills“ nötig, die zwar nicht verpflichtend sind, aber die Dir das Studieren selbst sowie den späteren Berufseinstieg als Physio erleichtern. Dazu gehören gute Kommunikationsfähigkeit, Belastbarkeit und Empathie.
  • Kooperationsunternehmen: Für ein duales Studium benötigst Du i.d.R. einen unterschriebenen Vertrag mit einem Partnerunternehmens, bei dem Du deine Praxisphasen durchführen kannst.

Welchen Notenschnitt braucht man für Physiotherapie?

Für das Physiotherapie Studium lohnt es sich, dich in der Schule besonders anzustrengen. Denn an vielen Universitäten gibt es eine Zulassungsbeschränkung, die an deiner Abschlussnote festgemacht wird – der sogenannte Numerus Clausus. Wenn die Nachfrage nach Studienplätzen höher ist, als das Studienplatzangebot, dann bleibt einigen Bewerbern der Zutritt verwehrt. Der NC gibt an, bei welcher Notengrenze diese „geschlossene Anzahl“ erreicht wurde. Der Physiotherapie Numerus Clausus lag in den letzten Jahren deutschlandweit zwischen 1,7 und 2,3. Wenn Deine Noten schlechter sind, hast Du trotzdem noch die Chance, dein Wunschstudium durch das Sammeln von Wartesemestern anzutreten. Außerdem sieben nicht alle Hochschulen ihre Studenten nach dem Notenschnitt aus, denn es gibt auch einige Physiotherapie Studiengänge ohne NC.

Kann man Physiotherapie berufsbegleitend studieren?

Ja, Du kannst Dein Studium auch bestreiten und dabei bereits als Physiotherapeut arbeiten. Diese Verzahnung von Studium und Beruf wird immer beliebter, erfordert allerdings auch starke Nerven und die Bereitschaft zu zusätzlichen Lernschichten und Praxiseinheiten am Wochenende. Dafür hast Du die Chance, gleichzeitig wertvolle Berufserfahrung zu sammeln und trotzdem alle Vorzüge des Studentenlebens zu genießen. Prinzipiell lässt sich beim Studium im Beruf zwischen zwei Varianten unterscheiden, die oft verwechselt werden: berufsbegleitend und berufsintegriert.

  • Studieren neben dem Beruf: Beim „berufsbegleitenden“ Studium zum Physiotherapeuten arbeitet man unter der Woche in Vollzeit oder Teilzeit im ursprünglichen Betrieb oder der Praxis weiter, während der Unterricht abends oder an den Wochenenden stattfindet. Wer berufsbegleitend studieren möchte, hat die Wahl zwischen einem Präsenzstudium an der Uni oder Hochschule oder einem Fernstudium, welches als Online-Studium stattfinden. Im Fernunterricht werden alle Studieninhalte über eine E-Learning-Plattform zum Download bereitgestellt. Auch Vorlesungen, Seminare und sogar Prüfungen finden online statt.
  • Duales Studium: Beim dualen Studium wird „berufsintergiert“ studiert. Dabei sucht sich der Studieninteressierte zunächst einen Platz bei einem Partnerunternehmen und kümmert sich dann um den Platz an einer dualen Hochschule. Duale Studenten sind auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt, da sie viel theoretisches Wissen haben und zusätzlich ihre berufliche Belastbarkeit bewiesen konnten.