Physiotherapie Jobwechsel

Raus aus dem Job!

Immer mehr Physiotherapeuten sind unglücklich mit ihrem Beruf und wollen diesen verlassen. Zum bereits bestehenden Problem des Fachkräftemangels in der Physiotherapie gestellt sich somit das Problem, dass immer mehr „Aktive“ sich gegen die weitere Berufsausübung entscheiden. Laut einer Studie der Fresenius Hochschule haben ein Viertel aller Physiotherapeuten ihrem Beruf bereits den Rücken zugekehrt und fast die Hälfte denkt immerhin über einen Berufswechsel nach.

Gründe für einen Jobwechsel als Physiotherapeut

Die Gründe für den häufigen Berufswechsel bei Physiotherapeuten sind vielfältig. Interviews, Umfragen und Studien zeigen jedoch, dass generell sechs Auslöser dominieren. Zum Ausstieg bewegt viele Physios letztendlich jedoch nicht ein einzelner, sondern eine Kombination aus diesen Faktoren auf ihre Arbeitsbedingungen. Dazu gehören:

  • Bezahlung: Viele Physiotherapeuten geben als wichtigsten Grund für ihren Wechselwunsch das unzureichende Gehalt und ihre damit einhergehende unzufriedenstellende finanzielle Lage an, denn obwohl dieser Beruf sehr hoch angesehen und anspruchsvoll ist, wird er nur minimal vergütet.
  • Aufstiegschancen: Ebenso viele bemängelten die fehlenden Perspektiven auf eine Beförderung und die schlechten beruflichen Entwicklungschancen im Rahmen von Weiterbildung und Verantwortungsbereichen.
  • Arbeitsinhalte: Andere sind unzufrieden mit ihren Tätigkeiten und ärgern sich bspw. über die wachsende Bürokratisierung ihres Berufs, welche immer weniger Zeit für dem Patienten selbst übrig lässt.
  • körperliche Überforderung: Der Physiotherapeuten Beruf ist anstrengend und kann gerade für Berufsausübende im höheren Alter eine nicht mehr zumutbare Belastung sein, der sich einige nicht mehr aussetzen wollen.
  • psychische Belastung: Auch die mentale Stabilität kann nach vielen Jahren im Beruf leiden, insbesondere wenn mehrere der zuvor genannten Faktoren zutreffen und das Arbeitsumfeld nicht genügend Ausgleich in Form von Überstundenabbau oder Gesundheitsmaßnahmen bietet.

Fazit: Die Kombination aus finanzieller Unzufriedenheit, gesundheitlicher Belastung und schwacher Lobby bewegt viele Physiotherapeuten zum Ausstieg aus ihrem Job.

Auf welche Berufe kann man als Physiotherapeut umsteigen?

Wenn ein Physiotherapeut nicht mehr in seinem ursprünglichen Beruf arbeiten möchte, gibt es verschiedene berufliche Alternativen, die dem vorherigen Berufsbild ähneln und die er ohne Schwierigkeiten und ggf. im Rahmen einer Weiterbildung wechseln kann. Dazu gehören:

  • Chiropraktiker/in: Beseitigung von Muskelverspannungen durch Druck- und Zugtechniken.
  • Lymphdrainagetherapeut/in: Behandlung von Ödemen durch eine spezielle Massagetechnik.
  • Masseur/in: Wellnessmassage oder medizinische Massage als Therapieform.
  • Osteopath/in: Alternativmedizinischer Ansatz der Behandlung körperlicher Funktionsstörungen mit den Händen.
  • Atemtherapeut/in: Bewusstes Atemtraining für eine optimale Sauerstoffversorgung.
  • Entspannungstrainer/in: Richtig entspannen lehren durch progressive Muskelentspannung.

Das ist nur eine Auswahl an Berufswegen, die eng mit dem des Physiotherapeuten verbunden sind. Je nachdem, welche Physiotherapie Fortbildungen («Link») man ergreift, können sich viele weitere alternative Arbeitsmöglichkeiten eröffnen. Dazu gehören zum Beispiel die Ausbildung oder der Fachwirt als Fitnesstrainer für die Arbeit in einem Fitnessstudio, die Ausbildung zum Kranken- oder Altenpfleger, die Umschulung zum Heilpraktiker oder die Aufnahme eines Medizinstudiums um Arzt zu werden.

Jobwechsel innerhalb der Physiotherapie

Eine Alternative zum endgültigen Jochwechsel könnte der Wechsel in einen anderen Physiotherapeuten Job sein. Dabei bietet es sich allerdings an, zumindest entweder die Branche oder das Anstellungsverhältnis zu wechseln, um nicht mit denselben Unzufriedenheitsfaktoren wieder von vorne anzufangen. Wenn ein Physiotherapeut als Angestellter in einer Klinik nicht glücklich wird, ist für ihn möglicherweise der Wechsel in die Wellness- oder Fitnessbranche ein Schritt zu mehr Erfüllung. Reicht ihm das Angestelltenverhältnis nicht aus, kann der Weg in die Selbstständigkeit durch die Eröffnung einer eigenen Praxis der Schritt in die richtige Richtung sein. Dafür braucht es allerdings eine Kassenzulassung, damit der selbstständige Physiotherapeut von den Krankenkassen bezahlt wird und die Patienten auf Rezept behandeln kann. Verschiedene Optionen kennenlernen, recherchieren und ausprobieren und vor allem auf das Bauchgefühl hören ist an dieser Stelle wichtig, um das richtige Physio Stellenangebot für die persönlichen Bedürfnisse zu evaluieren und zu finden.