Physiotherapie Arbeitsvertrag

Regelungen für faire Arbeitsbedingungen!

Ein Arbeitsvertrag regelt die formellen Arbeitsbedingungen für Physiotherapeuten. Neben den Rechten des Arbeitnehmers regelt er auch dessen Pflichten. Wenn die Arbeit vertragsgemäß geleistet wird, wird am Monatsende ein Arbeitsentgeld ausgezahlt. Damit Physiotherapeuten gute Arbeitsverträge von schlechten unterscheiden können, sollten sie gängige Formulierungen und typische Fallstricke kennen. Wichtige Inhalte im Physiotherapeuten Arbeitsvertrag sind:

  • Bezahlung
  • Arbeitsbeginn und -umfang
  • Probezeit
  • Tätigkeitsbeschreibung
  • Überstundenregelung
  • Urlaub
  • Krankheitsfall
  • Kündigungsfrist
  • Verschwiegenheitspflicht

Wie ist die Vergütung im Arbeitsvertrag festgehalten?

Der wichtigste Teil des Arbeitsvertrages ist für viele Physiotherapeuten die Vergütung, denn diese finanziert den Lebensunterhalt und bildet die Grundlage für ihren Lebensstandard. Vom Bruttowert werden Abgaben für Einkommenssteuer, Sozialversicherung abgezogen. Physiotherapeuten mit einer Anstellung in einer Praxis, einer gesundheitlichen Einrichtung oder einem Fitnessstudio können auf zwei verschiedene Weisen für ihre Arbeit bezahlt werden, die sich juristisch unterscheiden:

  • Gehalt: Eine Gehaltszahlung ist eine fixe im Arbeitsvertrag festgelegte Summe, die von Monat zu Monat gleichbleibt. Das Gehalt ist unabhängig von der tatsächlichen Produktivität oder den geleisteten Arbeitsstunden und ist in jedem Fall gesichert.
  • Lohn: Dieses Bezahlungssystem orientiert sich an der Performance des Arbeitsnehmers, sodass die Lohnzahlung je nach Arbeitsaufwand, Stundenzahl und Leistung schwanken kann. Patientenabsagen können sicher daher negativ auf den Verdienst auswirken.

Welche Vorteile hat ein Tarifvertrag für Physiotherapeuten?

Ein Tarifvertrag regelt die Arbeitsnormen für bestimmte Berufsgruppen wie z.B. Physiotherapeuten. Verantwortlich für die Ausarbeitung und Verhandlung der vertraglichen Rahmenbedingungen sind Gewerkschaften in Zusammenarbeit mit den Arbeitgeberverbänden. Die Physiotherapeuten Gewerkschaft ist die der medizinischen Hilfsberufe. Das vorgeschriebene Mindestgehalt im tariflichen Arbeitsvertrag muss zwingend eingehalten werden. Abweichungen sind nur rechtskräftig, wenn sie zugunsten des Arbeitnehmers sind. Nur Physiotherapie Anstellungen im öffentlichen Dienst sowie kirchlichen Trägern sind tarifvertraglich geregelt. Deshalb kommen Tarifverträge in folgenden Einrichtungen zum Einsatz:

  • kommunale Krankenhäuser
  • Universitätskliniken
  • Diakonie
  • Caritas
  • Wohlfahrtsverbände

Physiotherapeuten können mit Tarifverträge oft mehr verdienen und müssen die Gehaltserhöhung nicht erst aushandeln. Wenn ein Physiotherapeut mit Berufserfahrung bspw. der Entgeldstufe 6 entspricht, muss er mit Tarifvertrag mindestens 2.370 € verdienen – ein niedrigeres Gehalt ist in diesem Fall gesetzeswidrig.

Wie viele Urlaubstage hat ein Physiotherapeut?

Der Mindesturlaub für alle Arbeitnehmer beträgt 4 Wochen. Bei einer 5-Tage Woche entspricht das einer Urlaubsanspruch von mind. 20 Tagen, bei einer 6-Tage-Woche sind es 24 Tage. Die durchschnittlichen Urlaubstage der Physiotherapie Branche liegen allerdings zwischen 26 und 29. Ihr genaues Kontingent an Urlaubstagen können Arbeitnehmer ihrem Arbeitsvertrag entnehmen. Wer nicht Vollzeit sondern Teilzeit arbeitet, dessen Urlaubsanspruch reduziert sich anteilig entsprechend seiner  Arbeitstage. Allerdings können Physiotherapeuten ihren Urlaub normalerweise nicht sofort beanspruchen, sondern erst nach Ende der Probezeit, welche ebenfalls im Arbeitsvertrag definiert ist. Dasselbe gilt für den Resturlaub und ob dieser ins Folgejahr mitgenommen werden kann, sollte er nicht komplett verbraucht worden sein. Wenn vor Ablauf eines Jahres gekündigt wird, wird der Urlaubsanspruch gezwölftelt und mit der Anzahl an geleisteten Monaten multipliziert.

Wie sind Überstunden als Physiotherapeut geregelt?

Auch die Vereinbarung für das Leisten von Mehrarbeit sollte im Arbeitsvertrag mithilfe einer Überstundenregelung festgehalten sein. In Ausnahmefällen ist eine Arbeitszeit von bis zu 10 Stunden pro Tag bei entsprechender Formulierung im Arbeitsvertrag i.d.R. rechtskräftig. Wenn ein Physiotherapeut allerdings dauerhaft mehr arbeitet als vertraglich vereinbart, müssen die zusätzlich geleisteten Stunden entweder mit Freizeit ausgeglichen oder vergütet werden. Übrigens: Wenn durch Arbeitszeitunterbrechungen für Pausen oder Toilettengänge Verzögerungen entstehen, können dadurch ebenfalls Überstunden entstehen. Daher sollten zwischen den Terminen mit Patienten immer Übergangszeiten eingeplant werden, um die Physiotherapeuten zu entlasten.